Zugegeben, über das Thema Glaube lässt sich streiten. Jeder definiert ihn für sich anders. Aber manchmal, wenn man wirklich nicht mehr weiß woran man sich festhalten soll, wenn man alles dreht und wendet und es dennoch keinen Sinn ergibt, wenn die Einsamkeit zu stark schultert, dann kann uns unser ‚Glaube‘ unglaubliche Stärke verleihen. Mir ging es so.
Ich bin nicht gläubig erzogen worden. Die Kirchen in Deutschland sind prachtvoll und beeindruckend, aber einem Priester bei seiner Predigt zuzuhören ist etwa so spannend und emotionslos wie das erste deutsche Fernsehen mit seiner Tagesschau. Für mich zumindest, ohne jemandem auf die Füße treten zu wollen. 😉
Ich bin nach Rom gereist und war fest davon überzeugt, dass mir auf dem ‚heiligen Boden‘ vor dem Vatikan die Erleuchtung kommen wird. Nicht. Ich hab mir in Sri Lanka von einem betenden Mönch ein Band um den Arm anlegen lassen und hoffte auf die göttliche Eingebung. Nicht. Ich lief durch eine der heiligen Stätte des Hinduismus in Indonesien, trank Kaffee mit einem der Priester und fühlte – nichts. Man kann mir nicht vorwerfen ich hätte es nicht probiert. Wenn auch mit hohen Erwartungen.
Meine Schwester ist sehr gläubig und hat mir damals einfach mal zum reinhören ein paar amerikanische Priester mit ihren Podcasts empfohlen. Zuerst hab ich sie belächelt (vermutlich bin ich sogar in schallendes Gelächter ausgebrochen), aber in manch einer Situation nimmt man alles was man kriegen kann, um wieder unbeschwert lächeln zu können.
Joel Osteen ist ein Priester, der mir im Gedächtnis geblieben und ein bisschen ans Herz gewachsen ist. Jede Woche verfolgen 45.000 Menschen seine Predigten sowie 10 Millionen weltweit durch TV-Übertragungen (Wikipedia). Das muss man sich mal vorstellen – das ist Wahnsinn!
Allerdings, wenn ich Joel Osteen zuhöre, dann geht es mir nicht um seine Theologie. Er erzählt von seinen und anderen Lebensgeschichten, stellt eine Verbindung zu Gott her und schafft es somit die Bibel unterhaltsam mit der heutigen Zeit zu verknüpfen, sie im Hier und Jetzt klug zu übersetzen.
Er gibt Hoffnung auf Erfolg in allen Bereichen des Leben. Und genau das ist es, was bei mir ankommt. Hoffnung und den Glauben daran. Seine Predigten sind lehrreich und fesselnd auf überraschend verständliche Weise.
Ich möchte ihn als Paradebeispiel erwähnen, um sich dem Thema Glaube generell etwas unvoreingenommen zu nähern. Amerika ist ja grundsätzlich etwas ‚euphorischer‘ und lebhafter – Kirchgänge am Sonntag werden geradezu zelebriert. Joe Osteen ist einer der bekanntesten, ein Priester, den es hier in Deutschland so nie geben wird. Wir Deutschen handhaben das alles etwas konservativer, unpersönlich und sachlich (meiner Erfahrung nach). Wie gesagt, am Ende lässt sich darüber streiten und wem man gerne zuhört oder nicht ist Geschmacksache. Aber ich kann euch sagen, hört einfach mal rein, in Gottes Namen. 😉